Erste-Hilfe Kurs 2015

Für 13 Kameraden und Kameradinnen war es mal wieder so weit, sie wollten sich in der Ersten Hilfe weiterbilden und schon gelerntes noch einmal aufzufrischen. Deshalb nahmen sie an dem zweitägigen Erste Hilfe Kurs bei uns in der Unterkunft teil.

Tag eins begann mit einer kurzen Gesprächsrunde in der sich jeder äußern konnte was er von dem Kurs erwartet und was etwas intensiver besprochen werden soll. Hier wurde von vielen Teilnehmern die Handhabung unserer, auf dem Löschfahrzeug und Mannschaftstransportfahrzeug verlastete, Sanitätstasche angesprochen. So konnte unser Ausbilder Andrè im Verlauf des Kurses auf diese Besonderheit besonders eingehen. Anschließend begannen wir mit einer kurzen Theorieeinheit, in der wir unter anderem den HELD kennen lernten (Hilfe rufen, Ermutigen/Trösten, Lebenswichtige Funktionen kontrollieren, Decke unterlegen/zudecken). Danach ging es praktisch weiter. Es wurden die Symptome von Herzinfarkt, Schlaganfall, Hitzschlag oder Erfrierung durchgesprochen und an Beispielen erklärt. Im Anschluss wurde die stabile Seitenlage an den Kameraden und die Herz Lungen Wiederbelebung an der Rescue Ann IMG_8116geübt. Hierbei wurde die klassische Mund zu Mund-Beatmung ebenso geübt wie die sichere Handhabung mit dem Beatmungsbeutel. Danach gab es Mittagessen und eine kleine Pause.

Im Anschluss an das Mittagessen erhielt Andrè Verstärkung von Sofie, ebenfalls eine Ausbilderin vom DRK (Deutschen Roten Kreuz). Mit den beiden übten wir den Umgang mit dem AED (Automated External Defibrillator) an der Rescue Ann. IMG_8131Da diese Geräte inzwischen weit verbreitet sind kann eine sichere Handhabe nur von Vorteil sein.

Sobald alle einmal den Umgang mit dem AED geübt hatten, gingen wir über zur Helmabnahme eines bewusstlosen Motorradfahrers. In diesem Zuge wurde auch die Helmabnahme bei einem ebenfalls bewusstlosen Feuerwehrmanns mit anschließender Lagerung in die stabile Seitenlage. Da wir schon einmal bei dem Thema Straßenteilnehmer waren, übten wir im Anschluss hilflose Personen aus einem PKW zu retten wenn sie nicht eingeklemmt sind.IMG_8118

Nach diesem Tag konnten wir unsere Sanitätstasche zu einem kleinen Teil benutzen, deshalb machten wir zum Abschluss des ersten Tages eine kleine Übung mit folgender Lage:

Verkehrsunfall: Ein PKW ist mit einem Motoradfahrer zusammen gestoßen und anschließend gegen eine Mauer gefahren. Beide Fahrzeugführer waren bewusstlos. Der einzige der bei Bewusstsein war, war der Beifahrer des PKWs. Wir gingen immer in zweier Trupps vor, sodass ein Trupp die Helmabnahme mit anschließender Lagerung in der stabilen Seitenlage durchführte. Der zweite Trupp rettete den Fahrer des PKWs aus dem Auto und lagerte diesen ebenfalls in der stabilen Seitenlage. Der letzte Trupp kümmerte sich um den Beifahrer, der zuerst bei vollem Bewusstsein war, aber nach kurzer Zeit reanimationspflichtig wurde. IMG_8129Der Trupp begann sofort mit der Wiederbelebung. Nach ein paar Minuten Wiederbelebung mit Unterstützung des AED war die Übung beendet. Nach einer kurzen Übungsnachbesprechung war der 1. Tag der Ausbildung beendet.

Tag 2:

Am nächsten Tag der Ausbildung hatte André wieder Unterstützung von Sofie. Wir starteten den Tag wieder an der Puppe, diesmal sollten wir einen Güdeltubus abmessen und der Puppe in den Mund-/Rachenraum einführen, sodass die Puppe nach dem Anlegen besser beatmet werden konnte. IMG_8161

Im Anschluss ging es mit verschiedenen Verbänden und deren Anlegemöglichkeiten weiter. Diese wurden erst an freiwilligen Kameraden vorgeführt, anschließend  durfte dann jeder mal diese Verbände an seinem Partner üben. Da jetzt jeder die Verbände kannte und ausprobiert hatte, kamen  wir zu dreier Teams zusammen.  Dort erarbeiteten wir kleine Fallbeispiele und stellten diese anschließend den anderen Teams vor. Im Anschluss gab es eine kleine Mittagspause. Während der Pause stießen zwei weitere Helfer dazu, Janosch und Malte unterstützten Andre und Sofie nach der Pause bei der Stationsausbildung. Es wurden drei Stationen gebildet:

1. Station: Anlegen eines Stifneck einmal im liegen und einmal bei einer sitzenden Person in einem Auto

2.Station: Schienen von Brüchen mit Hilfe des Sam-Splint

3. Station: Blutdruckmessen einmal palpatorisch (mit der Hand) und einmal mit Hilfe des Stethoskops

Nach dieser Stationsausbildung hatten wir eine Einweisung auf jedes Teil unserer Sanitätstasche, sodass wir zu Fallbeispielen übergehen konnten. Wir bildeten  dreier Gruppen. Für jede Gruppe gab es einen anderen Notfall. Zum Beispiel Herzinfarkt, Schlaganfall, bewusstlose Person nach Sturz und einen unterzuckerten Diabetiker.

Nach den einzelnen Teamleistungen waren wir als komplette Gruppe gefordert, denn es stand die Abschlussübung bevor. Hierfür besetzten wir das MTF und wurden zu einem Erste Hilfe Einsatz gerufen. Folgende Lage fanden wir an der Einsatzstelle vor:

Eine Person lag auf dem Boden, neben ihm eine laufende Kettensäge. Außerdem eine augenscheinlich bewusstlose Person unter einer Leiter und ein um Hilfe schreiender Mann, der infolge einer Handamputation stark blutete.

Unser Gruppenführer ging mit dem Melder die Lage erkunden und teilte die Trupps den Patienten zu. Zeitgleich kümmerte sich der Melder schon um die um Hilfe rufende Person. Jedem Trupp wurde eine Verletzte Person zugewiesen, sodass sich jeder Trupp nur auf eine Person konzentrierte.  IMG_8189

 

 

Trupp 1 kümmerte sich um die bewusstlose Person unter der Leiter. Sie entfernten die Leiter überprüften die Atmung und den Puls. Sie legten den Patienten anschließend in die stabile Seitenlage. Als sie im Anschluss bei der regelmäßigen  Atemkontrolle feststellten das keine Atmung mehr vorhanden war,  wurde direkt mit der Reanimation angefangen.IMG_8183

 

Trupp 2 kümmerte sich um die handamputierte Person die stark am bluten war. Sie verbanden den Arm steril und hielten den Arm nach oben um den Blutverlust zu minimieren. Der zweite Mann versorgte die amputierte Hand. Gemeinsam wurde der Patient bis zum Übungsende betreut.IMG_8185

Trupp 3 kümmerte sich um die gestürzte Person, die bei vollem Bewusstsein war und über Schmerzen im Arm und im Nackenbereich klagte. Aus diesem Grund wurde ihm das Stifneck angelegt und der Arm mit Hilfe des Sam- Splint geschient. Als der Patient dann doch das Bewusstsein verlor wurde er ohne Stifneck in die stabile Seitenlage gelegt.IMG_8184

Nach ca 20 min wurde die Übung beendet.

Im Anschluss wurden die Übung und der ganze Kurs noch einmal nach besprochen, wir erhielten unsere Bescheinigungen und bedankten uns bei unseren Ausbildern mit einem Kuchen.

Anschließend waren zwei anstrengende aber lehrreiche Tage Erste Hilfe Kurs beendet.